Fragen an die Residents: Are We Europe
In jeder Ausgabe unseres Newsletters stellen wir eine Organisation vor, die im Publix-Haus arbeitet. Diesmal: Sabrina Faramarzi, Geschäftsführerin von Are We Europe. Sie hat gerade den Full Stack Journalism Podcast gestartet.

Was ist euer Ziel?
Wir möchten die Produktion von Journalismus unterstützen, der die Vielfalt Europas tatsächlich widerspiegelt – für alle, nicht nur für wenige.
Was ist der Kern eurer Arbeit?
Are We Europe ist eine unabhängige Multimedia-Plattform für Innovation und Design Thinking an der Schnittstelle von Journalismus und kreativem Storytelling. Wir wollen einen widerstandsfähigeren und inklusiveren europäischen Medienraum schaffen. Wir setzen zum Beispiel redaktionelle Projekte um, die Medienkonventionen herausfordern. Als Kollektiv aus interdisziplinären Kreativen und Journalist:innen aus ganz Europa führen wir verschiedene Projekte, Design Sprints und Workshops durch. In unserem Programm Designing Europe’s Media for All bilden wir zusammen die nächste Generation vielfältiger Medienschaffender aus.
Was bereitet euch Kopfschmerzen?
Wenn Journalist:innen Inhalte für andere Journalist:innen machen – und nicht für die breite Öffentlichkeit.
Was war euer größter Erfolg in den letzten Monaten?
Wir haben unser MigraVoice Magazine veröffentlicht – eine Sammlung von Geschichten von 15 Journalist:innen aus aller Welt, die über ihre Migrationserfahrungen in Europa berichten. Ihre Ideen wurden aus über 100 Bewerbungen ausgewählt, wir haben sie geschult, begleitet und mit Fördermitteln unterstützt, um ihre Geschichten zu realisieren. Das Magazin ist Teil des MigraVoice-Projekts, das die größte Datenbank von Expert:innen und Journalist:innen mit Migrationsgeschichte werden will.
Was ist euer Beitrag zu einer pluralistischen Medienlandschaft?
Unser Programm Designing Europe’s Media for All ist ein ambitioniertes Vorhaben an der Schnittstelle von Journalismus, Design Thinking, von grenzüberschreitender Zusammenarbeit, ethischem Unternehmertum und transformativen Geschäftsmodellen. DEMA baut ein inklusives Netzwerk unabhängiger Medien-Hubs in ganz Europa auf und macht Innovation zugänglich für neue und unterrepräsentierte Medienökosysteme. Aktuell haben wir acht Hubs in Europa – in Tiflis, Porto, Vilnius, Lyon, Göteborg, Cluj-Napoca, Neapel und Belgrad – und unser großes Ziel ist es, bis 2030 mindestens einen Medien-Hub in allen 44 europäischen Ländern zu etablieren.
Welches journalistische Projekt hat dich zuletzt beeindruckt?
Zwar kein klassisches journalistisches Stück, aber die Karte des Centre for Information Resilience zum Gazastreifen ist eine unschätzbare Ressource für Journalist:innen weltweit.
Was braucht der Journalismus dringend?
Mehr Journalist:innen mit unterschiedlichem Hintergrund, mehr Geschichten über relevante Menschen und Gemeinschaften – und die Einführung einer ordentlichen Steuer für große Tech-Plattformen, die mit unseren journalistischen Inhalten Gewinne machen.
Was sollte man sich jetzt unbedingt anhören oder anschauen?
Unseren Full Stack Journalism Podcast! Ein Raum für Debatten und Deep Dives zu den Herausforderungen, Lösungen und Alternativen rund um die Frage, wie man Big Tech zur Rechenschaft ziehen kann – und gleichzeitig kritischen, unabhängigen Journalismus produziert. Als Live-Format bei Publix oder auf YouTube.
Was wünscht ihr euch für die Publix-Initiative?
Dass wir ein starkes Sicherheitsnetz füreinander aufbauen, um gemeinsam resilient genug zu sein, die kommenden Stürme zu überstehen.
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